Wer ist Dr. Markus Krall?
Er ist Volkswirt, Unternehmensberater und Manager in der Finanzwirtschaft. Darüber hinaus ist er auch noch ein sehr gefragter Redner zu wirtschaftlichen und Finanzthemen.
Von September 2019 bis November 2022 war er Mitglied und Sprecher der Geschäftsführung der Degussa Goldhandel GmbH. Bei seinen Kritikern gilt er als sogenannter Crashprophet. Sicherlich auch, weil er viele der sich ständig verschärfenden Probleme unseres derzeitigen Finanzsystems in verschiedenen Untergangsszenarien seit langem äusserst deutlich gemacht hat und argumentiert, dass unser aktuelles Finanzsystem unter schweren Turbulenzen leidet, was ja mittlerweile für jeden deutlich sichtbar ist, und es noch zu vielen Zusammenbrüchen kommen wird.
Aber selbst viele seiner Kritiker bescheinigen ihm, dass er mit durchaus scharfsinnigen Analysen beeindruckt und es durchaus Sinn macht einen Teil seines Geldes in Gold anzulegen.
Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Lesen Sie was er sagt. Wie sehen Sie seine Thesen?
Signalisiert der Besitz von Gold ein grundsätzliches Misstrauen in unser derzeitiges Geldsystem?
Dr. Markus Krall sagt, die Deutschen seien ein besonders sicherheitsliebendes Volk. Und deswegen ist die deutsche Versicherungsindustrie auch so groß, wie sie ist.
Gold ist auch eine Versicherung, eine extrem wichtige Versicherung. Insbesonders eine Rückversicherung gegen das unbekannte, ungewisse und gegen eine schwierige komplexe und möglicherweise nicht gut einzuschätzende Zukunft.
Legen vielleicht auch deswegen immer mehr Menschen Geld in Gold an? Denn die deutschen haben erstaunliche 9.000 Tonnen Gold, die sie iher Eigen nennen. Und zwar über die 3.200 Tonnen hinaus, die die Bundesbank auch noch ihr Eigen nennt.
Die Deutschen sind also mit insgesamt über 12.000 Tonnen Gold eigentlich ein ziemliches Gold affines Volk. Und diese Affinität, hat einfach etwas damit zu tun, dass die Deutschen ein gewisses Grundmisstrauen hegen gegen die Stabilität des Geldsystems und sich dagegen rückversichern wollen. Natürlich wollen Sie sich damit auch rückversichern gegen Finanzmarktkrisen und Finanzkrisen. Im Grunde genommen gegen schwarze Schwäne.
Nur Gold ist Geld - alles andere ist Kredit.
Diese Aussage wird John P. Morgan (1837-1913) zugeschrieben und ist ausserdem eine über jahrtausende bewährte Wahrheit.
Gold ist also eigentlich die beste Rückversicherung gegen schwarze Schwäne, gegen das unbekannte Unbekannte. J.P Morgan hat ganz genau verstanden, dass nur Gold Geld ist und alles andere Kredit ist. Weil alles andere eben über Schuldverhältnisse begründet werden muss. Nur Gold muss nicht über Schuldverhältnisse begründet werden als Geld und als Geldfunktionalität.
Insofern ist der Satz, den J.P. Morgan schon vor weit über 100 Jahren ausgesprochen hat heute so wahr und so relevant, wie er immer gewesen ist. J.P. Morgan hatte Ende des 19. Jahrhunderts durchaus schon einen Blick auf eine lange historische Reihe von gescheiterten Geld-Experimenten mit Papier. Und aus dieser damals schon vorhandenen Erfahrung hieraus konnte er diese Aussage treffen.
Roland Bader (deutscher Volkswirt) hat es vielleicht noch treffender oder sagen wir einmal noch aggressiver oder provozierender formuliert. Als er sagte, dass der mittelalterliche Glaube aus Blei Gold machen zu können, nach gerade der Ausdruck rationalster Vernunft sei im Vergleich zu dem modernen Glauben, das man aus Papier Geld machen könnte.
Weiterhin sagt Markus Krall:
Persönlich muss ich sagen ich schätze Warren Buffet als einen der fähigsten Investoren, die wir in den letzten Jahrzehnten gesehen haben und sein Track-Record spricht ja für sich. Insofern braucht es keine Lobhudelei von meiner Seite, um ihn irgendwie zu bescheinigen, das er gute Entscheidungen trifft. Die hat er nicht erst getroffen, seit er sich für das Gold entschieden hat. Wobei natürlich aus unserer Sicht die Entscheidung für das Gold gerade auch in der aktuellen Situation logisch, zwingend und konsequent ist. Vor allem, weil diese ja auch damit verknüpft, seine Investments im Finanzmarkt insbesondere bei Banken stark zu reduzieren.
Und Warren Buffet wäre nicht Warren Buffet, wenn er die Dinge die er strategisch anpackt, nicht auch gleich gündlich anpackt. Ich glaube aber nicht, dass das so den Bullenmarkt in Gold begründet. Den haben wir doch schon. Wir haben einen Trend des Goldes steil nach oben seit Jahresbeginn 2020.
Warum haben wir den? Weil Gold vor allen Dingen und nicht nur in Deutschland als Rückversicherung gegen die Inflation angesehen wird. Und die Politik der Zentralbanken, Geld in praktisch unbegrenzter Menge zu drucken, um damit die Probleme der Welt zu lösen, die wird von den meisten Investoren und eben auch wohl anscheinend von Warren Buffet mit Misstrauen beäugt. Nämlich mit dem Misstrauen, dass man davon ausgeht, das die Zentralbanken entgegen ihren Beteuerungen diese Sache nicht im Griff haben werden.
Geld in Gold anlegen ist im Wesentlichen ein Misstrauensvotum gegen die aktuelle Geldpolitik
Der Kauf von Gold und Goldminen und allem, was daran hängt, ist im Grunde genommen ein Misstrauensvotum gegen die Geldpolitik. Und dieses Misstrauensvotum wird nicht enden, solange die Geldpolitik sich nicht ändert. In den letzten Monaten gab es ja bereits krisenhafte Erscheinungen am Goldmarkt mit einer extrem explodierenden Nachfrage bei gleichzeitig, zumindest hier in Europa, kollabierendem Angebot durch den Kollaps der Logistik im Zuge der Maßnahmen gegen die Coronasituation.
Und insofern ist das jetzt nichts Ungewöhnliches. Wir hatten das in Deutschland, wir werden das in Deutschland auch in den nächsten Monaten und in Europa insgesamt immer wieder sehen, dass es einen Run aufs Gold gibt. Da bin ich sehr überzeugt davon. Das kommt in Wellen, das kommt in krisenhaften Wellen.
Wir haben mittlerweile ein globales Phänomen, dieses globale Phänomen hat auch eine Ursache.
Nämlich, dass alle großen Fiatwährungen, der Euro, der Dollar, der Yen, also im Wesentlichen alle großen Währungsräume, mit Ausnahme des Rubels, die gleiche inflationäre Politik machen. In der Annahme, dass diese inflationäre Politik nicht zu Inflation führt.
Und die Menschen in immer mehr Ländern erkennen natürlich, dass das nicht gut gehen kann.
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1923 Hyperinflation in Deutschland
Wir haben allerdings ein Novum in der Währungsgeschichte. Dieses Novum in der Währungsgeschichte ist, dass wir früher, wenn es zu Hyperinflationen kam, wie beispielsweise in Deutschland 1923, in Simbabwe Anfang des Jahrtausends oder in Venezuela oder in Argentinien mehrfach schon. Dieses waren isolierte Ereignisse. Diese isolierten Ereignisse beruhten darauf, dass ein Land einer gewissen Größe, aber nicht ein Land, das die Weltwirtschaft dominiert hätte, die falsche Geldpolitik betrieben hat und geglaubt hat, dass man die Knappheit der Güter dadurch abschaffen könnte, dass man die Knappheit des Geldes abschafft.
Und diese isolierten Ereignisse haben dann dazu geführt, dass sie dort auch so stattfanden, dass die Menschen unterschiedliche Ausweichmöglichkeiten hatten. Sie konnten ins Gold ausweichen. Sie konnten aber auch in andere Währungen ausweichen. Beispielsweise sind die Menschen in Deutschland 1923 in den Dollar ausgewichen. Der Wechselkurs des US-Dollar zur Reichsmark betrug allerdings am Ende der Inflation 1923, 4,2 Trillionen Reichsmark pro Dollar.
Das heißt also man konnte früher ausweichen auf eine Fremdwährung, die solider gemanagt war.
Der Dollar hatte ja immer noch das ganze Gold hinten dran. Heute ist es so, dass wir ein globales Phänomen haben, dass praktisch alle großen Währungsräume diesem Muster folgen. Das führt dazu, dass es einerseits ein bisschen länger dauert bis es knallt. Weil der Wechselkurs als Importmechanismus importierter Inflation zunächst mal ausfällt.
Das wiegt die Menschen in einer etwas größeren Sicherheit. Aber die gekaufte Zeit dieses Phänomens wird sehr kurz sein. Allerhöchstens ein oder zwei Quartale würde ich mal schätzen.
Und das zweite Ergebnis dessen wird allerdings sein, dass wir vor einer globalen Krise des Geldes stehen. Und diese globale Krise des Geldes wird alles in den Schatten stellen, was die Wirtschaft und die Menschheit ökonomisch je erlebt hat. (Zitat Ende)
Anmerkung. Diese Aussagen von Dr. Markus Krall zum Thema Geld in Gold anlegen sind mittlerweile 2 Jahre alt. Hat sich deswegen etwas an seinen Argumenten verändert?
Die meisten Finanzexperten sind sich dahingehend einig: Einen Teil seines Geldes in Gold anzulegen, ist nach wie vor ratsam und äußerst sinnvoll.
Und wenn Sie solche Schlagzeilen lesen: Brüssel will bei Bankenkrisen das letzte Wort (Frankfurter Allgemeine vom 19.04.2023, hier der Artikel) dann stärkt das sicherlich nicht gerade das sowieso schon extrem angeschlagene Vertrauen in Anlagen bei der Bank. Oder?
Ausserdem, das globales Phänomen, welches Herr Krall beschreibt, nämlich, dass alle großen Fiatwährungen, der Euro, der Dollar, der Yen, also im Wesentlichen alle großen Währungsräume, mit Ausnahme des Rubels, die gleiche inflationäre Politik machen, ist nach wie vor aktuell!
Wie schützen Sie Ihr Kapital vor Krisen, geringen Wertzuwächsen, hohen Kosten, Zugriffen des Staates und eventuellen Währungscrashs?